Passivität auf der Matte wird rigoros bestraft
Mit neuen Regeln müssen sich die Ringer in der kommenden Mannschaftsrunde auseinandersetzen. Bisher kämpften die Athleten zweimal drei Minuten, an deren Ende derjenige der Sieger war, der die meisten Punkte hatte. Zukünftig müssen die Ringer fünf Kampfrunden zu je zwei Minuten bestreiten.
Die Besonderheit ist dabei, dass ein Ringer nach drei gewonnenen Runden automatisch Sieger ist, ähnlich wie beim Tennis. So kann es allerdings bei einem Kampf vorkommen, dass ein Ringer trotz mehr erzielter Punkte verliert. Erhalten bleibt aber auf jeden Fall der Schultersieg, nach dem ein Kampf auch weiterhin sofort beendet ist. „Wer mehr riskiert, wird auch belohnt“, sagt der Bezirksvorsitzenden Bernd Schneider aus Lauffen, früher selbst Kampfrichter des Deutschen Ringerbundes.
Gelingt einem Ringer eine Fünf-Punkte-Wertung, dann hat er automatisch, unabhängig vom Punktestand, den Kampfabschnitt gewonnen. Dasselbe gilt für zwei Drei-Punkte-Wertungen innerhalb eines Abschnittes. Auch bei einem Vorsprung von sechs Punkten hat der Athlet den Abschnitt gewonnen. Positiv sieht Schneider, dass die passive Ringweise künftig rigoros bestraft wird. Wer mit einem Fuß die Kampffläche verlässt und ihn auf die Schutzzone setzt, gibt einen Punkt ab.
Doch genau diese Regelung wird nicht nur bei den Kampfrichtern und Athleten für Diskussionen sorgen. „Gerade die Zuschauer werden mit dieser Regelung zu Anfang überfordert sein. Hier sollte man bei strittigen Situationen nicht gleich auf den Kampfrichter schimpfen“, so Schneider. Positiv wurde von den Athleten aufgenommen, dass zukünftig ein Durchdreher oder eine Beinschraube mehrmals hintereinander gewertet wird. Hier werden im Bodenkampf mehr Wertungen fallen.
Die neue Punktewertung bei Mannschaftskämpfen:
4:0 – Schultersieg, Technischer Überlegenheitssieg, Aufgabe, Kampfloser Sieg und Disqualifikation.
3:0 – Der Sieger gewinnt drei Runden, der Verlierer keine.
3:1 – Der Sieger gewinnt drei Runden, der Verlierer eine.
3:2 – Der Sieger gewinnt drei Runden, der Verlierer zwei.
0:0 – Hat Disqualifikation beider Ringer zur Folge.
(Quelle hst / rai)